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Sonntag, 24. April 2016

Japan Tagebuch #2: Fukuoka ankunft Gastfamilie

17. April

 

Da war ich nun am Flughafen in Fukuoka.
Kein besonders großer und auch nicht unbedingt schöner Fluhafen, dafür aber Funktionell wie vieles in Japan. Ich hatte meinen Koffer vom Band geholt und war hinaus getreten in die Hitze. Warum ich mir kurz zuvor meine Jacke angezogen hatte, war mir ein Rätsel.
Ich zog sie wieder aus und holte die unzähligen google map Karten heraus. Ich hatte keinen Flughafen Transfer bestellt, da ich der Meinung war es alleine zu schaffen.
Geschafft hatte ich es tatsächlich und genau das war ich nach meiner langen Reise auch.
Doch langsam.

Nach 10 Minuten hatte ich schon mal mit der Idee abgeschlossen bis nach Wakahisa zu laufen, es war zu warm und ich konnte nicht herausfinden in welche Richtung ich gehen muss. War mir einfach zu riskant. Bin also zurück in den Flughafen und zur Touristen Information. Der netten aber leicht verwirrten Dame habe ich gezeigt wo ich hin wollte und gefragt wie man dort hin kommt. Sie studierte erst mal die Fahrpläne, dann eine Karte und fragte zu guter Letzt den Computer. Nach einigem nicken, schien sie sich sicher zu sein. Sie markierte mir auf der Karte einmal Tenjin, Nishitetsu Fukuoka und einmal Ohashi. Danach wies sie mir noch den Weg zur U-Bahn.


Unterhalb der Erde stand ich einige Minuten verplant vor dem Fahrkartenautomaten bis mir auffiel das man den auf Englisch umstellen konnte. Jetzt ergab alles etwas mehr Sinn, da ich mich mit den Linien nicht aus kannte, klickte ich alles einmal an und fand schnell die Haltestelle Tenjin. Die Richtung zu finden war gar nicht so schwer, da alle Haltestellen auch in Rōmaji angegeben waren. Etwas nervös ließ ich mich auf einem freien Platz in der Bahn fallen. Zum Glück war nicht so viel los, mit meinem großen Koffer hätte ich sonst Probleme gehabt. Die Nacht hatte mich ziemlich fertig gemacht und die nur zwei Stunden schlaf erledigten nun den Rest. Ich musste mich zwingen wach zu bleiben, da ich nicht meine Haltestelle verpassen wollte.


In Tenjin angekommen war ich wieder in einem größeren getummel. Ich musste irgendwie die Nishitetsu Fukuoka Linie finden damit ich nach Ohashi kam. Etwas planlos lief ich herum bis ich zu einem Informationszentrum (oder so was ähnliches) kam. Die Dame dort war absolut überfordert und suchte verzweifelt in einem Berg von Zetteln nach einem Prospekt. Ich gehe davon aus das sie es auf Englisch haben wollte, dies allerdings nicht da war. Also nahm sie nach einer Weile das japanische in die Hand und zeichnete mir den Weg auf. Ich bedankte mich und machte mich wieder auf die Suche.


Ich landete in einer Einkaufsstraße ... wie es sie oft in Bahnhöfen und der Gleichen gibt. Sonst eine tolle Sache, aber nicht wenn man eigentlich so schnell wie Möglich wo ankommen möchte und schlafen will. Zum Glück gab es in regelmäßigen Abständen Karten von der Umgebung auf Englisch so das ich diese Hürde etwas leichter meistern konnte. Ich war guter Dinge. Bis ich oben bei den Straßenbahnen ankam und mich nicht mehr zurecht fand. Wie der Ox vorm Berg starrte ich auf die Anzeigetafeln und versuchte herauszufinden ob ich richtig war, doch einleuchten wollte mir da nichts. Gerade als ich jemanden Fragen wollte, kam eine Informationslady vorbei und fragte wo ich hin wollte. Ich erklärte ihr mein Anliegen und sie meinte das ich richtig sei und auf Gleis 2 müsse. Sie half mir dann noch mit dem Ticket und nachdem sie mich gefragt hatte wo ich her bin, erzählte sie mir freudestrahlend das sie eine Freundin in Deutschland habe.
Die Welt ist und bleibt ein Dorf.

Lange musste ich nicht auf die Bahn nach Ohashi warten. Wieder ließ ich mich auf einen der freien Plätze fallen und wartete was als nächstes passierte. Bis jetzt war noch alles gut gelaufen auf meiner "kleinen" Reise. Das änderte sich Schlagartig als ich in Ohashi ankam. Von hieraus sollte es eigentlich nicht mehr so weit sein, zumindest wenn ich der Karte glauben durfte. Doch welche Richtung?
Mutig beschloss ich einfach in irgendeine Richtung zu gehen. Ich kam zu einer Bushaltestelle und wollte mich bei dieser Orientieren. Neben mir stand ein Mann und guckte erst mal. Dann stellte er wohl fest das dieser Ausländer Hilfe bräuchte und Fragte was los sei. Da ich der festen Überzeugung war den Rest laufen zu können, wollte ich wissen wo sich einer der großen Anhaltspunkte auf der Karte befand. Er überlegte einen Moment, dann fragte er sein Handy und wies mich an in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Ich bedankte mich und drehte um.

Nachdem ich eine längere Strecke gelaufen war, wurde mir mulmig. Irgendwie hatte ich das was ich suchte noch nicht gesehen, war ich wirklich richtig hier?
Was sollte ich tun?
Noch nicht ganz entmutigt lief ich den Weg zurück, vielleicht gab es im Bahnhof Informationen ... leider konnte ich keine finden.
Ich konsultierte die google Karte ein weiteres mal, starrte fast schon wie besessen auf den nicht ganz so gut zu erkennenden Straßenverlauf. Mir viel auf das Takamiya ziemlich genau an einem Punkt liegt wo sich die Straßen Berühren. Die google Linie führte einmal nach unten nach Wakahisa und ich war in Ohashi ... (mhm) ... die beiden Orte liegen ungefähr auf gleicher Höhe. Da musste es eine Verbindung geben. In meinem müden Zustand dauerte es einen Moment ehe mir ein Licht aufging. Da ich mich mit der Straßenbahn schon relativ sicher fühlte, kaufte ich mir ein Ticket nach Takamiya. Nur in welche Richtung musste ich. Die Anzeigetafeln waren verwirrend. Ich fragte einen der Bahnmenschen in ihrem kleinen Häuschen. Der junge Mann auch ein wenig überfordert überdachte mein Anliegen und erklärte mir dann das ich schon ganz richtig sei und erklärte mir noch auf welches Gleis ich müsse. Ich bedankte mich und gerade als ich durch die Kartenschleise durch war, kam er hinter mir her und erklärte mir noch einmal das Gleis. Wahrscheinlich wollte er sichergehen das ich nicht verloren ging, ich weiß es nicht. Kann auch sein das ich wirklich vollkommen durch den Wind aussah, kann ich nicht sagen ich kann mich ja nicht selber sehen.

Da es nur eine Station bis Takamiya war, stand ich schnell an diesem Bahnhof. Hier eröffneten mir die selben Probleme wie schon die ganze Zeit. Welche Richtung?
Informationen gab es hier auch nicht zu finden.
 Ein wenig entmutigt verließ ich den Bahnhof und versuchte es erneut mit einer Bushaltestelle.

Während ich versuchte die Schilder zu entziffern, tauchte neben mir ein junger Mann mit einem kleinen Jungen auf. Der Junge spielte ausgelassen mit den Sitzmöglichkeiten und der Mann blickte mich an. Dann fragte er was los sei. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, musste wohl wirklich sehr verzweifelt ausgesehen haben ... ?
Der Mann erklärte mir das er helfen kann und war auch fest entschlossen genau das zu tun. Wir würden zusammen fahren. Ich hatte Bahnfahren für schwer gehalten, aber das hin und her im Bus wollte mir erst nicht einleuchten. Der Mann mit dem Kind hatte aber zum Glück viel Geduld und schien instinktiv verstanden zu haben das ich nicht mehr denken konnte. Er zog für mich beim Einsteigen einen kleinen Zettel aus einem Automaten und versuchte zu erklären das ich 100Yen herausholen sollte. Da hatte mein Hirn aber schon vollkommen aufgehört zu arbeiten. Also gab es beim aussteigen und bezahlen einiges an Hektik, weshalb der Mann kurzerhand alles erledigte. Er stieg mit seinem Kind ebenfalls aus und zeigte mir dann in welchen Bus ich einsteigen musste. Erleichtert und glücklich über diese Begegnung, ließ ich mich im Richtigen Bus nieder.

Die Ominösen Buszettel^^ Habe später erfahren das man die mit abgibt ... *hust*

Der Halt Wakahisa kam so plötzlich das ich panisch nach Geld kramte und aus dem Bus sprang.
Endlich.
Das Martyrium hatte ein Ende ...

Ich hätte es besser wissen müssen.
Das in Japan Adressen und Hausnummern irgendwie kompliziert sind, hatte ich bereits gehört. Fühlte mich mit meiner Karte allerdings sehr sicher. Dachte auch das ich Karten lesen könnte, zumindest so ein bisschen. Außerdem musste ich ja nur die eine Straße bei der Bushaltestelle nach oben laufen, sah nicht schwer aus. Also bin ich die Straße hoch gelaufen. Und noch höher und dann machte die Straße eine Biegung nach links. Ich war verwirrt. Ging aber noch ein paar Schritte die Straße weiter. Das war alles nichts. Genervt und von der Mittagssonne schon gut angebraten ging ich den Weg zurück. Dabei kontrollierte ich noch mal genau jede abzweigende Straße.
Nein.
Hier war ich definitiv Falsch.

Wieder bei der Bushaltestelle ging mir ein Licht auf, da war noch eine Straße die fing schon mal vielversprechend an immerhin stimmte der Stadtteil. Also musste ich nur noch Blog und die Hausnummer finden. Ich war wieder guter Dinge. Zwar absolut zu spät, aber dennoch.
Munter lief ich die Straße hinauf, dabei behielt ich immer die Schilder im Auge. Bis die Nummern wieder alle verkehrt waren. Also zurück an die Stelle wo die Nummern noch stimmten. Von dort lief ich dann eine Seitenstraße lang und freute mich das die Nummern wieder hoch zählten. So musste es sein, so sollte es blei - es blieb nicht lange so. An einer kleinen Kreuzung ging gar nichts mehr. Nach unten stimmte der Stadtteil nicht mehr ... oben war ein Spielplatz und ab da stimmten die Zahlen ebenfalls nicht mehr. Ich folgte dem Weg dennoch und landete dann bei einer größeren Straße mit einem kleinen Baseballplatz. Entmutigt nach dem langen hin und her. Stellte ich mich in den Schatten und studierte erneut meine Karten. Genug waren ja vorhanden.

Nach einer kühlen Flasche Wasser, aus einem Automaten in der Nähe - die sind immer in der Nähe. beschloss ich den Weg zurück zu gehen und jemanden zu fragen. Gegenüber der Bushaltestelle gab es einen Blumenladen und dort hatte ich Leute arbeiten gesehen. Die würde ich Fragen.

Die zwei Damen und der eine Herr beim Blumenladen waren sehr freundlich. Nachdem der Herr erst meine Karte und dann sein Handy gefragt hatte, meinte er ich solle den Weg wieder zurück gehen. Immer gerade aus und dann links. Kam mir ein wenig veralbert vor. Blieb aber höflich. Da ich ebenfalls ein Blick aufs Handy werfen konnte, machte ich einen prägnanten Punkt aus, an dem ich vorüber gehen musste. So konnte ich besser abschätzen wie weit es war.
Auch wenn ich vollkommen am Ende war drehte ich mich um und stapfte den Weg ein weiteres mal hoch. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Seltsamerweise fand ich die Adresse urplötzlich dann doch. Ich war so oft an dem Haus vorbei gegangen. Hatte nur nicht mitbekommen das sich der Weg zur Haustür gut versteckt befindet, da der Eingang in einer kleinen Gasse war. Ein seltsames System, aber bei dem Verkehr besser als nach vorne zur Straße. Ich hatte es also geschafft.
Endlich.
Sie haben ihr Ziel erreicht, genau das sah ich als ich die wenigen Stufen nach dem Gartentor nach Oben ging. Endlich konnte ich Koffer und Rucksack von mir schmeißen.
Erwartungsvoll klingelte ich.

Nichts passierte.
War meine Gastfamilie nicht da?
Hatte sie sich sorgen gemacht und war mich suchen gegangen?
War sie vielleicht doch beim Flughafen gewesen und ich hatte sie nur nicht gesehen und jetzt stand sie da und ärgerte sich, weil niemand kam?

Ich klingelte erneut.
Wieder passierte nichts.
War ich wirklich richtig?
Wohnte hier eigentlich Jemand? Ein wenig verlassen sah das Haus ja aus.
War ich zur falschen Gastfamilie gegangen?

Ich beschloss meinen Rucksack und Koffer da zu lassen und im Schatten bei der Treppe zu warten, sie würde ja wohl irgendwann vorbei kommen. Zwei Kinder liefen schüchtern auf mich zu und grüßten leise. Ich grüßte zurück. Dann übermannte mich die Müdigkeit und während die sanften Brisen über mich hinweg fegten schlief ich ein wenig.

Als ich die Augen wieder öffnete war nichts passiert. Zumindest ganz offensichtlich nicht. Ich erhob mich um noch einmal zu klingeln, dieses Mal unten neben dem Gartentor.

Mal wieder passierte nichts.
War die Klingel kaputt?
Was sollte ich jetzt machen?
Ich wollte doch endlich mal ankommen und wenigstens ein bisschen schlafen.

Wieder bei der Treppe angekommen hörte ich von oben plötzlich ein Geräusch. Dann sah ich einen Kopf über dem Zaun. Freundlich wurde ich von meiner Gastmutter begrüßt. Die sich sorgen gemacht hatte und gar nicht wusste das ich alleine kommen würde. Nachdem ich alles kurz erklärt hatte, war alles gut. Sie führte mich ins Haus und ich erfuhr gleich, dass sie gerne redet und auch gerne alles mehrfach erzählt. Was ich nicht schlimm fand (und finde). Sie sagte das sie mit einem andern Mädchen aus Deutschland eben einkaufen gehen würde, ob ich mit wollte. Ich lehnte ab. Zwar hatte ich Hunger, aber ich wollte nicht mehr laufen. Ein junger Mann (ebenfalls aus Deutschland) wurde damit beauftragt mir das Haus zu zeigen. Meine Gastmutter führte mich noch schnell in mein Zimmer. Ein großer Raum im oberen Stock. mit verlockenden Zettelchen an zwei Türen auf denen drauf steht das man diese nicht öffnen soll. Wirklich sehr Verlockend.

Blick aus meinem Zimmer

Der junge Mann zeigte mir das Haus. Wie das mit der Dusche läuft. Wie die Waschmaschine funktioniert. Toilettenregeln, Küchenregeln und so weiter. Dann endlich ruhe. Ein wenig Koffer auspacken, da ich unbedingt aus den Klamotten raus wollte.
Gerade als ich dabei war alles in Augenschein zu nehmen und das Bett zu testen, klopfte es und meine Gastmutter wollte wissen ob alles in Ordnung war und ob ich was essen wollte. Ich nickte. Sie meinte das wir dann was kaufen müssten, dass sie allerdings erst um 18:00 Uhr gehen wollte. Für mich genug Zeit um ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Ich hatte es geschafft.
Dieses Mal wirklich

Blick von meinem Zimmer #1

Mein Wecker klingelte kurz vor 18:00 Uhr ich fühlte mich ein wenig besser. Unsicher tapste ich ins Wohnzimmer und wurde gleich freudig mit Fragen bombardiert. Ein wenig viel für mich, aber passte. Dann ging es wieder nach draußen. Auf einem alten Klapprad zu einem japanischen Supermarkt in der Nähe. Da das Rad nicht auf meine Größe eingestellt war, keine angenehme fahrt, aber doch angenehmer als wieder laufen zu müssen.

Blick aus meinem Zimmer #2

Im Laden angekommen war einiges los. Ich war überfahren von dem Angebot und fühlte mich wie im falschen Film. Das musste meine Gastmutter gespürt haben, denn sie zog mich, die am Einkaufswagen hing von Gang zu Gang. Es mussten einige wichtige Dinge gekauft werden, wie Toilettenpapier und Waschmittel. Dann natürlich noch etwas zu Essen. Weil es am einfachsten war gab es was fertiges zum Aufwärmen. In Japan kann man ganze Gerichte in angenehm verpackten Größen Kaufen und zu Hause warm machen. Das Zeug sieht gut aus und schmeckt.

Auf dem Heimweg stellten wir fest, das dieses kleine alte Klapprad hinten einen platten hatte. Könnte erklären warum es bei der hinfahrt schon so schwer zu bedienen war.

Wieder beim Haus angekommen, verzog ich mich erst einmal unter die Dusche. Ich wollte mich wieder sauber fühlen und allem voran die Zähne ordentlich putzen. Die Zahnbürste aus dem Flugzeug war einfach nichts. Dann essen und bald darauf ins Bett.

Blick aus meinem Zimmer #3

Am nächsten Tag stand nämlich schon wieder einiges auf dem Plan.

Dienstag, 19. April 2016

Japan Tagebuch #1: Frankfurt – Doha – Narita – Haneda – Fukuoka

15. – 17. April


Was für ein Durcheinander. So viele Menschen und keiner weiß was zu tun ist. Mittendrin bin ich und habe ebenfalls keine Ahnung.
Ich bin in Japan. Das steht schon mal fest.
Schön und gut, es riecht anders, es sieht anders aus und es hört sich anders an. Kurz: Es ist ganz schön ungewohnt.
Als ich japanischen Boden betreten hatte, war es dunkel. Außer Lichtern und ein paar Schatten war da nicht viel zu sehen. Schade, aber die Nacht hat auch so ihren Charme. Außerdem kann ich mich besser auf das freuen, was am Tage in Fukuoka auf mich wartet.
Keine 100% genaue Karte, aber der grüne Fleck ist Fukuoka
Aber fangen wir vorne an.
Ein verwirrtes Matt-Chan Plus Begleitung am Flughafen in Frankfurt. Ohne Begleitung würde ich wahrscheinlich immer noch da stehen und staunen. Frankfurt hatte mich überfordert. Aber so richtig. Gut das Sarah da war um mir das Händchen zu halten und mich dahin zu bringen wo ich sein sollte. Leider konnte ich sie nicht mal als siamesischen Zwilling mit durch die Kontrolle schmuggeln. Also musste ich alleine weiter.
Der Beamte hatte ziemlich gestaunt als ich meinen Laptop, Tablett, externe Festplatte, 3DS, DS und das Handy aus der Tasche gezogen hatte, da es hieß alle Geräte raus. Danach durch den Scan und um es mit den Worten der Dame zu sagen: „Nicht das Shirt hochziehen, dass ist kein Nacktscanner und das will doch keiner sehen.“ Zum Glück, denn auf Shirt hoch hatte ich eh keine Lust.
Weiter ging es durch Gänge und Gänge bis ich beim Wartebereich für meinen Flug war. Zeit um sich zu entspannen.

Im Flugzeug saß ich am Fenster, zwar hatte ich den Flügel im Blick, konnte aber gut daran vorbei schauen. Neben mir war der Platz frei und daneben saß ein nicht mehr ganz junger aber auch nicht so alter Mann, mit dem ich mich kurz vor der Landung ganz nett unterhalten hatte. Der Flug verlief ohne Probleme, ich hatte die Filme Goosebumps (auf Englisch) und Arlo und Spot (auf Deutsch) geschaut. Bei Gänsehaut habe ich mich die ganze Zeit gefragt wo die diese Monster ausgegraben hatten und das ich wohl doch noch ein paar Hörbücher mehr brauche. Bei Arlo und Spot hingegen bin ich spontan in Tränen ausgebrochen. Stellenweise hatte es etwas von König der Löwen, aber ich möchte nicht zu viel erzählen. Nur noch eins: Das ist nicht in Ordnung Pixar und Walt Disney!

Nach dem Flug und dem netten, aber für den Bericht belanglosen Gespräch mit oben erwähntem Mann, war ich in Doha angekommen. Die erste Station auf meiner langen reise. Der Flughafen war wenig spektakulär und ziemlich übersichtlich. Mein Gate war schnell gefunden und so hatte ich ein paar Minuten Zeit um mich zu entspannen. Mit mir warteten viele Asiaten. Ich war nicht ganz verloren unter ihnen, aber die Anzahl war schon mal drastisch in die Höhe gegangen, so im Vergleich zu dem was in Frankfurt alles im Wartebereich saß.

Auch auf diesem Flug saß ich am Fenster, wieder beim Flügel aber auch so das ich noch gut was sehen konnte - nicht das es viel zu sehen gab, so dunkel wie es draußen war. Zum Glück waren beide Plätze neben mir frei, so das ich mich etwas breiter machen konnte um nach dem Essen zu schlafen. Was ich auch fast die ganze Strecke über getan hatte. Ich hatte nicht das Gefühl wirklich lange geschlafen zu haben, aber als ich erwachte waren von den 9 Stunden nur noch so 3 Stunden übrig.

Vor dem Landeanflug gab es Frühstück und eine junge Japanerin fragte ob sie auf dem äußeren Platz sitzen dürfe. Ich erlaubte es, weshalb auch nicht ... waren ja nicht meine Sitzplätze. Die restliche Zeit verbrachte ich damit abwechselnd die Flugrute auf dem Bildschirm zu verfolgen und aus dem Fenster zu gucken. Die Wolken boten so tolle Bilder. Besonders haben mir die weißen schwebenden Inseln gefallen, ein Meer aus Wolken mit einer oben abgeschnittenen Kante die nach unten immer schmaler wurde. Wie gemalt. Dazu noch die untergehende Sonne. Würde so gerne Bilder davon zeigen, aber Fotos aus dem Flugzeug zu machen war meinem Handy zu unheimlich, dass wollte nicht.

Langsam sank das Flugzeug tiefer, da es stärkeren Wind gab, wurden wir ziemlich durch gerüttelt. Nicht so mein Fall ... aber angenehm findet das glaube ich keiner. Schön war, dass ich so wenigstens ein bisschen was vom Festland sehen konnte. Japan lag da unten. 
Was sollte ich davon halten? 
Ich wollte unbedingt hin, jetzt angst zu bekommen war blöde. Der Pilot fliegt leider nicht zurück, wenn man sich nicht benimmt. Wollte es nicht ausprobieren, aber glaubt mir trotzdem einfach.

In Narita gelandet. 
Ich war guter Dinge. Da ich eigentlich noch gerne nach Tokyo rein wollte, da ich nicht sagen konnte ob ich da während meines Aufenthalts hin kommen würde. Wir hatten 18:30Uhr. Ich war gespannt und aufgeregt. Der Flughafen war ziemlich voll, ein gewusel an Menschen. 
Matti aber musste nach Haneda und wollte nach Tokyo. Da ich angst hatte gleich eine Bahnfahrt zu machen, wählte ich den Bus, da einer zwischen Narita und Haneda hin und her pendelte. Schien mir eine gute Idee zu sein, eine teure, sichere und gute Idee. 
Einziges Bild aus Narita ... wird jetzt nicht jeder verstehen warum ich gerade das Fotografiert habe, aber ich lass es mal weitestgehend unkommentiert hier stehen
Euro wechseln war kein Problem, ich hatte zwar übersehen das die das Kleingeld nicht wechseln, aber der Typ am Schalter hatte mir mit Händen und Füßen weiß gemacht, wie es ordentlich gemacht wird und so hatte ich meine ersten wenigen Yen. 
Für das Busticket brauchte ich allerdings mehr. Also an dem ATM, davon gab es gefühlt mehrere hundert Stück, alle sahen anders aus. Funktionierten aber alle gleich - Also überhaupt nicht. Keine Hilfe da, also alles ausprobieren. Das System zu verstehen kostete mich eine gute Stunde. Zwischenzeitlich bin ich herum gelaufen und wusste weder ein noch aus. Irgendwann erbarmte sich dann doch ein Automat und welch ein Glück noch ein wenig mehr Geld in der Tasche. Also auf nach Haneda und Tokyo.

Der Bus war klein, wackelig und irgendwie ... naja Niedlich ... so niedlich wie ein Bus eben sein kann. Weiß auch nicht. Es war dunkel draußen also schwer wirklich viel zu sehen. Abgesehen von Lichtern, besonders das berühmte Riesenrad sah toll aus. In Haneda angekommen hatte ich keine Lust mehr mich zu bewegen. Der Rucksack war schwer und ich hatte keine Ahnung wie ich da hin kam wo ich hin wollte. Also blieb ich da. Schien mir Sicherer zu sein.
Ich hatte mir die erste Zeit damit vertrieben zwei jungen Japanern dabei zu beobachten wie sie mit einem Staubwedel große Anzeigen sauber machten. War interessanter als es sich hier anhört, aber ich verschone euch mit Details, der Beitrag ist eh schon so lang. Dann holte ich mir mutig etwas zu trinken. Calpis Soda wollte ich immer mal ausprobieren. Schmeckt. Soviel kann ich verraten, da ich den Geschmack nicht erklären kann. Aussehen tut es ein wenig wie mit Wasser verdünnte Milch. 

Nachdem ich mich eine weile hingesetzt hatte, um meine Augen auszuruhen tippte mich ein Wachmann an. Er sah erschrocken aus (Oh mein Gott, ein Ausländer), wollte sich aber nichts anmerken lassen und murmelte irgendwas auf japanisch, hatte ihn leider nicht verstanden. Ich fragte auf Englisch nach, sein blick wurde verzweifelter (Oh mein Gott, der spricht Englisch, darauf bin ich nicht vorbereitet, was nun?). Er versuchte es noch mal, da ich nicht gleich reagierte, nahm er Hände und Füße und erklärte das die Terminals (1 und 2) nicht Rund um die Uhr geöffnet seien und ich zum Haupteingang fahren solle. Mit dem kostenlosen Bussen die zwischen den Terminals hin und her fuhren hatte ich schon meine Erfahrung gemacht. Also entschuldigte ich mich, sah mich noch einmal um (Tatsächlich keine Leute mehr da) und suchte meinen Weg nach draußen. Der Wachmann war erleichtert. 

Mit dem letzten Bus erreichte ich den Hauptteil des Flughafens. Hier waren all die Menschen hin verschwunden. Faszinierend. Überall auf den Bänken lagen oder saßen Japaner und schliefen. Wahrscheinlich so welche die wie ich auf den ersten Flug warteten oder nicht nach Hause fahren konnten oder wollten. Kann ich nicht genau sagen. Da ich massig Zeit hatte und schon mal da war, ging ich auf Erkundungstour. Haneda ist ein schöner Flughafen, besonders die EDO Einkaufsstraße hat mir sehr gefallen. Auch wenn die Läden zu waren und überall Menschen schliefen. 
Da ich niemanden Fotografieren wollte, der in der Gegend rum lag habe ich diesen eher unspektakulären Gang Fotografiert.
Die Nacht über lief ich viel und saß wenig Ich war zwar richtig müde und mir taten die Füße weh, aber ich wollte auch nicht verschlafen. Um 6:25 Uhr ging es weiter zum Ende meiner reise: Fukuoka.
Bevor es soweit war, musste ich die Wartezeit überbrücken also lief ich planlos herum, oder saß wo platz war und beobachtete weiter Japaner beim putzen. Oh! Was ich nicht vergessen darf. Die Polizisten die durch den Flughafen gelaufen sind, die waren alle so ... ah ... ich will sie nicht beleidigen, aber sie waren so klein und dürr und schnuffig. Hätte sie am liebsten alle unter den Arm geklemmt und in den Koffer gepackt. Einer von ihnen ist besonders Militärisch herumgelaufen, damit er  größer und beeindruckend wirkte. Es tut mir so Leid das zu sagen, aber nein. Ich hoffe die Männer werden das nie gesagt bekommen, dass würde mir Leid tun, aber der Vergleich zu dem was bei uns so rumläuft ist so gigantisch gewesen. Vielleicht war ich auch einfach nur zu müde um klar denken zu können.

 


















Bevor die Wartezeit zu Ende war, ging ich zur Information, da ich immer noch nicht genau wusste von wo das Flugzeug starten würde. Die gute Frau schickte mich zum Terminal 1, die Busse würden aber erst ab 5:00Uhr fahren. Fand ich ziemlich knapp. Sie meinte aber das alles gut wäre, also ok. 
Ich sprang in den ersten Bus und fand Terminal 1 belebt und voller Menschen vor. Wo die hergekommen waren konnte ich mir nicht erklären. 
Völlig nervös, weil mein Flug ja bald starten sollte bin ich den netten Damen am Schalter ziemlich auf den Geist gegangen. Die hatten sich wohl auch Gedacht das die Ausländer spinnen. Nachdem ich zwei Mal zum warten angehalten und man mir sagte das es angesagt werden würde, setzte ich mich auf die Sitzecke dem Schalter gegenüber und versuchte die Ansagen zu verstehen. Da es um mich herum sehr laut war, wurde ich wieder nervös. 

Nach gefühlten fünf Stunden warten, hörte ich irgendwas mit Fukuoka. 
Hatte ich richtig gehört? 
Ich wusste es nicht, die nette Dame die ich so oft genervt hatte rannte herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, es war schwer sie zu fassen zu bekommen. Doch dann hatte ich sie und ja, endlich konnte ich Einchecken. Für lange Freude war keine Zeit. Der Flug ging bald und ich musste noch durch die Kontrolle. Technikkram wieder auspacken, scannen lassen und wieder einpacken. Der Typ am Ende des Laufbandes sah mich an und lächelte. Ich lächelte zurück, während ich eilig mein Zeug wieder in den Rucksack schmiss. Nach einem längeren Flur tauchte mein Gate auf. 
Kurz Verschnaufen, dann rein in den Flieger. Alles war gut. 
Das Flugzeug war ziemlich leer. Ich saß auch hier wieder am Fenster und schlief noch vor dem Abflug ein.

Als ich nach guten zwei Stunden wieder erwachte konnte man Kyūshū schon sehen.


Sonntag, 12. Juli 2015

Lautmalerei: "Schluck / knarr / krach / bum!" in Japan





Was ist Lautmalerei?

 

 





Ganz einfach gesagt sind es Geräusche, Klänge oder Naturlaute die wir versuchen mit der Sprache nachzuahmen. Durch diese Worte entsteht ein "klingendes Bild". Hört man zum Beispiel die Geräusche eines Hundes, der einen freudig an der Tür begrüßt. So kann man diese Laute ganz einfach mit "wau wau" beschreiben. So macht der Hund - zumindest in unserem Kulturkreis und Land. In anderen Ländern klingt das Geräusch was ein Hund von sich gibt anders. Im englischen werden die Menschen von ihrem Hund mit einem freudigen "woof woof" begrüßt, während die französischen Hunde "ouaf ouaf" machen.

Das funktioniert allerdings nicht nur mit Tierlauten. Im Alltag verwenden wir diese lautmalerischen Worte ebenfalls, wenn etwas "klirrend" zu Boden fällt oder zwei Kinder mit einem lauten "bong" mit den Köpfen aneinander hauen. Häufig sieht man diese Worte in Comics und Manga oder der Gleichen. Da man nicht hören kann was auf einem Bild passiert sie werden eingesetzt um mehr tiefe in die Szene zu bringen. Diese Laute unterstützen das dargestellte Bild und die dort aufgezeigte Szene. Was wäre ein Batman Comic ohne "pow, peng, puff, zisch und so weiter"?
Nur halb so schön.
Dabei ist es nicht mal Wichtig diese Lautmalerei bewusst mitzulesen. Oftmals reicht es einfach einen kurzen blick auf das Bild und dem "tap tap tap, trippel, stapf und so weiter" zu werfen und unser Gehirn baut diese Geräusche in diese Szene ein. Ich denke das es ähnlich ist, wie die Stimme im Kopf. Ich weiß nicht ob ihr sie kennt, aber sie sorgt dafür das "DIESER TEXT LAUT GELESEN WIRD" und schon schreit man im Kopf. Wie gesagt funktioniert das bei den Worten in der Lautmalerei auch, man kann die schwere Atmung eines Feldarbeiters, der bei hohen Temperaturen seiner Arbeit nach gehen muss, im Kopf hören wenn ein "uff, huff, ächts, stöhn, schwitz" diesen Mann schriftlich oder auch sprachlich begleitet.

In der japanischen Sprache gibt es viele Worte der Lautmalerei. Ich habe Bewusst im Text noch nichts verraten, da ich gerne in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten immer mal wieder ein paar dieser Worte auf dem Blog vorstellen möchte. Da ich das nicht ganz ohne Erläuterung machen wollte, habe ich diese nun einmal voran geschickt.


Sonntag, 26. April 2015

[Japanische Instrumente] Die Koto


Entstehung

Die Koto ist eine Wölbbrettzither, welche mit 13 Saiten bespannt wird. Sie ist ein traditionell japanisches Musikinstrument, dass in der Nara-Zeit (710 - 793) den Kaiserhof begeistert hat und auch heute noch gespielt wird. Die Grundform der Koto liegt der chinesischen guzheng zu Grunde, welche im Gegensatz zu der japanischen Variante 21 Saiten hat.

 
 Rokudan no Shirabe was von Yatsuhashi Kengyō komponiert wurde,
ist eins der bekanntesten Musikstücke für die Koto.
Aussehen

In der Regel ist eine Koto 1,80m lang und 25cm breit. Sie wird aus Paulownienholz gefertigt. Der Instrumentenkörper ist leicht nach oben gewölbt und hat im Boden zwei Schalllöcher, sowie zwei Stege auf der Oberseite über die 13 Saiten locker gespannt werden. Heute bestehen die Saiten aus Nylon oder Teflon, da sie stabiler sind als die traditionellen Seidensaiten. Alle 13 Saiten besitzen die selbe Spannung und werden über 13 bewegliche Stege (Ji) gespannt. Durch das Verschieben der Ji entlang der Koto können verschiedene Töne eingestellt und während des Spiels verändert werden. Früher hat man für die Stege Rosenholz oder gar Elfenbein verwendet, heute wird eher die Kunststoffvariante eingesetzt.

Traditionell wird die Koto kniend gespielt. Es gibt aber auch die Möglichkeit das Instrument im sitzen zu Spielen, dieses wird dann wie beispielsweise ein Keyboard auf Holzbeinen aufgestellt. Gezupft werden die Saiten mit der rechten Hand, während man am rechten Ende der Koto sitzt. Um die Finger zu schützen trägt man drei Plektren (Tsume) an den Fingern (Mittel- und Zeigefinger, sowie dem Daumen). Diese Plektren sehen aus wie Krallen und werden wie Ringe über die Finger gelegt. Es gibt sie in vielen verschiedenen Varianten, je nachdem in welcher Schule man das Spielen auf der Koto lernt und gelernt hat. Zwei der größten Schulen sind die Ikuta- und die Yamada-Schule, welche sich augenscheinlich durch die Plektren unterscheiden. Die Ikuta haben eckige und die Yamada runde Tsume.
Die linke Hand des Spielers darf beim spielen der Koto nicht vergessen werden. Mit ihr werden Klangeffekte erzeugt. Die Saiten werden durch zupfen oder Niederdrücken um eine halbe oder ganze Note erhöht.

Die Grundstimmung der Koto nennt sich Hirajōshi (Standardstimmung). Die Saiten werden von hinten nach vorne in folgender Reihenfolge gestimmt: D, G, A, Bb, D, Eb, G, A, Bb, D, Eb, G, A. Es gibt viele verschiedene Stimmungen, doch in der Regel gehen sie von der Standardstimmung aus.

Die Koto ist ein sehr vielseitiges Instrument. Durch die verschiebbaren Stege können nicht nur asiatische, sondern auch westliche Stimmungen erzeugt werden. Was dieses Instrument auch für moderne Musiker interessant macht.

 
 Wagakki Band - Traditional Japanese Modern Music

Die Saiten

Die Namen der 13 Koto Saiten werden in Kanji angegeben und man beginnt mit dem Aufzählen von hinten, also mit der Saite die am weitesten von dem Spieler entfernt liegt. An sich sind die ersten 10 Saiten einfach zu merken, wenn man weiß wie auf japanisch bis 10 gezählt wird. Die drei letzten Saiten werden ein wenig anders behandelt, aber sind an sich auch nicht schwer.


Mythologische Beschreibung

Die Form der Koto wird oft mit der eines Drachen verglichen.
Der obere Rücken wird Drachenpanzer (Ryūko) genannt, da asiatische Drachen, wie Schildkröten einen Panzer besitzen sollen. Der untere Teil wird Drachenbauch (Ryūhara) genannt. Das eine Ende der Koto, welches besonders auffällt durch die bunte und austauschbare Schale wird Drachenkopf genannt. An diesem befinden sich die Drachenhörner (Ryūkaku) und die Drachenzunge (Ryushita). Der untere Teil ist der Drachenschwanz (Ryūbi) und der Sitz der Engel (Tenmiyo) oder auch Wolkenhörner (Kumokaku), bezeichnend für das Holzkissen auf welchen die Saiten gebettet werden.


Dienstag, 12. August 2014

Japan und Geburtstag

Da ich heute (12.08.) Geburtstag hatte, gibt es ein paar Informationen über japanische Geburtstage.

Vor 1950
Bevor Japan sich nach dem zweiten Weltkrieg der Welt und deren Eigenheiten öffnen musste, gab es den Brauch des individuell gefeierten Geburtstages nicht. 
Es gab einen Tag an dem alle zusammen gefeiert haben und das war Neujahr. Man dachte das alle Gemeinsam ein Jahr älter wurden, der Tag der Geburt spielte keine Rolle. Dazu gab es noch das "seijinshki", welches am 20. Geburtstag gefeiert wird und den Schritt in die Volljährigkeit markiert. Es wird nicht jeder einzelne Geburtstag gefeiert sondern verschiedene Altersgruppen die das Kind auf seinem Weg zum Erwachsenen durchläuft.
Durch die immer stärker werdenden westlichen Einflüsse verlieren diese Rituale bei den jüngeren Generationen mehr und mehr an Bedeutung, weshalb viele Japaner heutzutage den Tag ihrer Geburt als Ehrentag feiern.

Nach 1950
Wie auch in Deutschland organisieren die Eltern Geburtstagspartys für ihre Kinder, solange diese noch klein sind und es selber einfach noch nicht können oder nicht dürfen. Die Party findet oftmals zu Hause statt und die Eltern laden Freunde aus dem Kindergarten oder der Grundschule ein. Es gibt einen Geburtstagskuchen mit der selben Anzahl Kerzen wie Jahre. Es wird "Happy Birthday" gesungen und die Kerzen werden im dunklen vom Geburtstagskind ausgeblasen. Geschenke dürfen hier selbstverständlich nicht fehlen. Auch wenn Geschenke nicht so eine große Rolle spielen wie bei uns, sollte man eine Kleinigkeit beachten. Die Zahl 4 ist in Japan eine Unglückszahl und es wird sehr darauf geachtet nichts zu verschenken was auch im entferntesten mit dieser Zahl in Verbindung gebracht werden kann. Eine schöne Verpackung ist Wichtiger als das Geschenk an sich. Auch wenn es sich nur um eine Kleinigkeit handelt wird mit Bedacht und Marken bewusst ausgewählt.

Wenn die Kinder älter werden, haben die Eltern meistens kein Mitspracherecht mehr. Es ist allerdings eher untypisch, dass die jungen Erwachsenen ihre eigene Party planen und Freunde einladen. Meistens setzen sich die Freunde zusammen und organisieren etwas. Auch wenn das Geburtstagskind ein Mitsprache recht hat, wo es hin geht oder was gemacht wird, muss dieses die Rechnung in der Regel nicht bezahlen. Besonders in den großen Städten wo es eher kleine Behausungen gibt, ist es typisch die Feier in einem Restaurant oder der Gleichen abzuhalten. Viele Restaurants haben für diesen Anlass Kuchen und Kerzen bereit stehen.

Wenn die Kinder einen Freund oder Freundin haben, verbringen sie ihren Geburtstag mit ihrem Partner. Sie gehen dann an alltägliche oder weniger alltägliche Orte um einen gemeinsamen Tag zu verbringen.

o-tanjôbi omedetô!
(Alles gute zum Geburtstag!)
[Quelle: http://www.sakura-hostel.co.jp // http://www.tofugu.com // http://www.japanisch.org]

Donnerstag, 31. Juli 2014

[Anime Genre] Magic

Meine Empfehlung:
[Die Prüfungen sind vorbei und es kann endlich weiter gehen!]
Magic ist eine Medaille mit zwei Seiten: Auf der einen Seite mag ich Magie und Superkräfte und was weiß ich noch alles. Auf der anderen Seite kann ich es aber nicht ausstehen. Das liegt am "junges (da habe ich das "s" vergessen =^=) Mädchen mit Zauberstab" was ich nicht Grundsätzlich schlecht finde, aber wie bei vielen Sachen muss ich dafür in der Stimmung sein, sonst finde ich es nur nervend. Also tendiere ich öfter zu einer eher "erwachsenen" Art der Magie. (Wie man vielleicht an der Auswahl sehen kann).

Log Horizon
Elder Tales ist ein online Fantasy RPG, welches weltweit beliebt ist. Doch während des zwölften Updates "Kultivieren der Noosphere" werden 30000 Japan Spieler in diesem online Spiel gefangen. Unter ihnen ist auch der Hauptcharakter der Geschichte Shiroe. Um in dieser Welt gefüllt mit Monstern zu überleben, baut er die Gilde "Log Horizon" auf.

Ein neuerer Anime, welchen ich allerdings gleich nach der ersten Folge ins Herz geschlossen hatte. Ich bin ein großer Anhänger des Hauptcharakters und auch seiner (am Anfang noch zwei) Begleitern. Auch gefällt mir die Story und ich mag es wie die erfahrenen Spieler von Elder Tales sich erst einmal daran gewöhnen müssen, mit dem Kampfsystem umzugehen, da sie keine Figuren mehr sind die einfach gesteuert werden und auch an andere Dinge wie das Essen müssen sie sich erst einmal gewöhnen. Es sind wirklich ein paar klasse Ideen drin. Ich würde auch gerne mal eine Reise nach Tamriel (The Elder Scrolls) machen, allerdings gerne mit einem Rückfahrtschein, festsitzen wollte ich da glaube ich nicht ... besonders nicht wenn ich mich so verhalte, wie ich sonst spiele. Könnte gefährlich werden.
[ACTION / ADVENTURE / COMEDY / FANTASY / MAGIC / SHOUNEN] 

Gakuen Alice
Mikan ist ein aufgewecktes Mädchen aus einer kleinen Stadt. Nachdem ihre beste Freundin Hotaru umgezogen ist, folgt Mikan ihr und landet direkt bei der so genannten "Alice" Schule. In diese Schule zu kommen ist allerdings nicht so leicht, denn nur Menschen mit einer besonderen Fähigkeit "Alice" genannt haben das Recht diese Schule zu betreten.

Mhm ... ja. Die Story klingt ein wenig wirr und ohne tieferen Sinn, aber die Serie ist einfach toll. Ich habe noch nicht alles gesehen, aber das werde ich noch! Ich teile einfach den selben Humor wie die Serie. Briefe die auf Schildkröten transportiert werden, dumme Situation über die man einfach nur lachen kann und die kleine Mikan ist einfach herrlich. Ob es nun Sinn ergibt oder nicht, spielt einfach keine Rolle. Aber trotzdem ist die Serie nicht komplett "dumm". Es gibt Serien bei denen man sich die ganze Zeit den Kopf hält, damit dieser nicht abfällt, das Gefühl hatte ich bei dieser Serie bis jetzt noch nicht.  

[ACTION / COMEDY / MAGIC / ROMANCE / SCHOOL LIFE / SHOUJO / SUPERNATURAL]

Rozen Maiden
Durch ein tief sitzendes Schultrauma weigert sich Jun Sakurada das Haus zu verlassen. Er verbringt seine Zeit auf seinem Zimmer, surft im Internet und bestellt alles was außergewöhnlich ist, nur um es zurück zuschicken, bevor die Zahlung fällig wird. Eines Tages findet er eine Webseite die ihm sagt, dass er seine Bestellung in die Schublade seines Schreibtisches legen soll. Auch wenn er denkt das es ein Witz ist, tut er wie angewiesen. Kurz darauf verschwindet der Brief und ein seltsames Paket wird geliefert. In dem Paket ist eine wunderschöne Puppe, die zum Leben erwacht. Zu erst behandelt sie ihn wie einen Diener ohne Wert, doch mit der Zeit hilft sie bei seinen Problemen ...

Ich weiß gar nicht warum ich mir damals die Serie angesehen hatte, oder wie ich dazu kam. Wahrscheinlich hatte mir ein Freund die Serie geschickt und ich hatte beim durchsehen eine Szene entdeckt die mich neugierig gemacht hatte. So entwickelt sich oft eine Leidenschaft. Ich kann es bei Rozen Maiden nicht mehr sagen, aber die Serie hat mich sehr begeistert. Auch wenn es eher ernst und stellenweise unheimlich ist (wenn man Puppen und halb verfallene Puppen und so, also wenn man da angst vor hat, sollte man es mit Vorsicht genießen), gibt es auch Szenen die lustig sind und wo alles ein wenig heiter und farbenfroh wirkt. Es ist schwer zu beschreiben, aber es lohnt sich wirklich einen Blick auf die Serie zu werfen.
[ACTION /COMEDY /DRAMA /MAGIC]

Samstag, 5. Juli 2014

Japanische Namen und Ehren-Suffixe





Japanische Namen?






Namen Geschichte
Im antiken Japan waren die Menschen Eigentum des Kaisers und ihre Nachnamen reflektierten ihre Rolle in der Regierung. 

Während der Meiji-Restauration, in welcher das politische System von Japan an das westliche angeglichen werden sollte. Wurde auch die japanische Gesellschaft umgestellt. Da das japanische Volk bis dahin keine Nachnamen besaß (außer Kuge - japanische Adelsklasse und der Samurai), wurde bei der Verteilung anders vorgegangen. Viele Namen wurden durch das Heimatdorf bestimmt (bsp. "... von Asahi-mura" - mura = Dorf), gerne auch mit angehängter Provinz (bsp. "... von Asashi-mura von Musashi"). Händler wurden nach ihren Läden oder Marken benannt und Landwirte wurden nach ihren Vätern benannt (bsp. "Sohn von ...").
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war es für die Bauern, Händler und Standlose verboten, einen Familiennamen zu tragen. Erst 1870 erließ die Regierung das so genannte „Gesetz zur Erlaubnis von Familiennamen für das Volk“, durch das jeder einen Familiennamen annehmen konnte. Die Regierung sah bald die Notwendigkeit eines Systems zur Registrierung von Personen und erließ das „Gesetz zur notwendigen Benennung mit Familiennamen für das Volk“, durch das alle Bürger zum Tragen eines Familiennamen verpflichtet wurden. Dies wurde 1898 auch im Familienregistergesetz festgelegt. Viele Japaner wählten historische Namen, andere dachten sich welche aus und wieder andere ließen ihre Namen von Shinto oder buddhistischen Mönchen aussuchen. Dies erklärt zum Teil auch die große Anzahl von Familiennamen in Japan, so wie eine große Vielzahl der Schreibweisen und der Aussprache.

Im Gespräch mit und von anderen

Die Art und Weise, in der ein Name im Gespräch verwendet wird, hängt von den Umständen und der Beziehung vom Sprecher mit dem Hörer und dem Träger des Namens ab. Typischerweise wird der Familienname verwendet. Vornamen werden in weniger formalen Gesprächen verwendet und wenn der Sprecher älter und / oder sehr vertraut mit dem träger des Namens ist.

Japaner vermeiden es häufig ältere oder Vorgesetzte mit Namen anzusprechen. Sie verwenden nur Titel, wie zum Beispiel "Sensei" (Lehrer) oder "Shacho" (Firmenchef). Auf der anderen Seite finden Pronomina die "Sie" (anata / kimi / omae) bedeuten eher selten einen Platz in der japanischen Sprache, da diese Worte respektlos klingen können. Selbst in "Face-to-Face"-Konversationen wird sich mit Name, Titel und Ehrentitel angesprochen.

Ehren-Suffixe
Es gibt zwei Arten von Suffixe:

Höflichkeitssuffixe
Zeigen an wie höflich man gegenüber dem Gesprächspartner ist:

-san
Dieses Suffix wird am meisten verwendet und gilt als Standard der Höflichkeit in Japan. 
[Takahiro-san heißt zum Beispiel Herr Takahiro. Es wird auch bei Frauen eingesetzt (Takahiro-san = Frau Takahiro).]
-sama
Dieses Suffix ist höflicher als -san. Häufig wird es in Briefen oder von Geschäftsleuten genutzt, wenn diese ihre Kunden ansprechen. Es ist auch in vielen anderen höflichen Gelegenheiten einsetzbar.
-dono
Noch eine Stufe höflicher als -sama. Es wird häufig in Briefen, aber weniger in Gesprächen verwendet. Es ist sehr altmodisch und man hört es eher in TV-Drama Serien, die in alten Zeiten spielen.
-kun
Geschlechtsspezifisches Suffix. Es wird häufig für Jungen verwendet (bis ca. 20, danach ist -san eher der Fall). Es wird auch verwendet wenn man männliche Freunde anspricht, die ungefähr das selbe Alter haben wie man selbst, oder auch für Untergebene. 
Kann auch für Mädchen verwendet werden, ist dann allerdings mehr Slang oder für wirklich gute Freundin. In nicht höflichen Situationen kann es auch ein Professor sein der weibliche Studenten mit -kun anredet.
-chan
In der Regel wird es für kleine Kinder verwendet. Jungen werden häufig mit -kun angeredet, sobald sie in die Schule kommen. Es wird verwendet für sehr enge Freunde von Leuten jeden Alters und von älteren Männern um junge Frauen anzusprechen (kann herablassend wirken).
-yan
Dialekt-Variante. Hat fast die gleiche Bedeutung wie -kun oder -chan. Es wird vor allem in der Kinki Region von Japan gesprochen. Das schließt Osaka mit ein.
-han
Dialekt-Variante. Hat die selbe Bedeutung wie -san. Wird ebenfalls in der Kinki Region von Japan gesprochen, also auch in Osaka.

Positionssuffixe
Zeigen den Status, Job oder die Rolle der angesprochenen Person an, welches logischerweise ein Zeichen von Respekt darstellt.
-sensei
Traditionell wird es genutzt um Leute anzusprechen die eine soziale Respektsperson darstellen, wie Lehrer, Doktoren, Ausbilder und Berater. Es wird auch für Autoren und Mangaka verwendet, doch in der Regel nicht für Schauspieler, Direktoren oder Musiker. Wörtlich bedeutet es "geboren vor ...", doch kann es auch für jüngere verwendet werden, wenn diese eine höhere Person haben als man selber.
-senpai
Wird häufig in Unternehmen für die Verwendet, welche schon länger dabei sind als man selber, oder auch in der Schule für Schüler die in höheren Klassen sind als man selbst.
-zenshu
 Wird für alle Sportler in egal welcher Sportart verwendet (Abgesehen von einer).
-zeki
Wird für Sumo-Ringer verwendet.
-shacho 
Für Präsidenten von Unternehmen.
-bucho
Für Abteilungsleiter (Von Unternehmen oder Schulclubs).
-kacho
Für Sektionsleiter einer Firma
-hancho
Für Gruppenleiter (Wie Klassensprecher oder ähnliches)
-kakaricho
Für eine verantwortliche Person, zum Beispiel bei einem Event oder der Gleichen

Keine Suffixe
Es gibt auch Momente in denen keine Suffixe verwendet werden.

- Beim eigenen Namen. Es ist Wichtig zu Wissen, dass man niemals einen Ehren-Suffix auf seinen eigenen Namen anwendet.
- Für einen wirklich engen Freund
- Dein Partner oder deine Kinder.
- Jemand der unter einem steht, wegen alter oder Hierarchie (Ist mit Vorsicht zu genießen, da man dadurch wirklich jemanden beleidigen kann.)
- Wenn es sich nur um Informationen handelt, wie in einem Adressbuch.

[Quelle: http://www.allanime.org/index.php?id=37 // Wikipedia.com]