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Sonntag, 24. April 2016

Japan Tagebuch #2: Fukuoka ankunft Gastfamilie

17. April

 

Da war ich nun am Flughafen in Fukuoka.
Kein besonders großer und auch nicht unbedingt schöner Fluhafen, dafür aber Funktionell wie vieles in Japan. Ich hatte meinen Koffer vom Band geholt und war hinaus getreten in die Hitze. Warum ich mir kurz zuvor meine Jacke angezogen hatte, war mir ein Rätsel.
Ich zog sie wieder aus und holte die unzähligen google map Karten heraus. Ich hatte keinen Flughafen Transfer bestellt, da ich der Meinung war es alleine zu schaffen.
Geschafft hatte ich es tatsächlich und genau das war ich nach meiner langen Reise auch.
Doch langsam.

Nach 10 Minuten hatte ich schon mal mit der Idee abgeschlossen bis nach Wakahisa zu laufen, es war zu warm und ich konnte nicht herausfinden in welche Richtung ich gehen muss. War mir einfach zu riskant. Bin also zurück in den Flughafen und zur Touristen Information. Der netten aber leicht verwirrten Dame habe ich gezeigt wo ich hin wollte und gefragt wie man dort hin kommt. Sie studierte erst mal die Fahrpläne, dann eine Karte und fragte zu guter Letzt den Computer. Nach einigem nicken, schien sie sich sicher zu sein. Sie markierte mir auf der Karte einmal Tenjin, Nishitetsu Fukuoka und einmal Ohashi. Danach wies sie mir noch den Weg zur U-Bahn.


Unterhalb der Erde stand ich einige Minuten verplant vor dem Fahrkartenautomaten bis mir auffiel das man den auf Englisch umstellen konnte. Jetzt ergab alles etwas mehr Sinn, da ich mich mit den Linien nicht aus kannte, klickte ich alles einmal an und fand schnell die Haltestelle Tenjin. Die Richtung zu finden war gar nicht so schwer, da alle Haltestellen auch in Rōmaji angegeben waren. Etwas nervös ließ ich mich auf einem freien Platz in der Bahn fallen. Zum Glück war nicht so viel los, mit meinem großen Koffer hätte ich sonst Probleme gehabt. Die Nacht hatte mich ziemlich fertig gemacht und die nur zwei Stunden schlaf erledigten nun den Rest. Ich musste mich zwingen wach zu bleiben, da ich nicht meine Haltestelle verpassen wollte.


In Tenjin angekommen war ich wieder in einem größeren getummel. Ich musste irgendwie die Nishitetsu Fukuoka Linie finden damit ich nach Ohashi kam. Etwas planlos lief ich herum bis ich zu einem Informationszentrum (oder so was ähnliches) kam. Die Dame dort war absolut überfordert und suchte verzweifelt in einem Berg von Zetteln nach einem Prospekt. Ich gehe davon aus das sie es auf Englisch haben wollte, dies allerdings nicht da war. Also nahm sie nach einer Weile das japanische in die Hand und zeichnete mir den Weg auf. Ich bedankte mich und machte mich wieder auf die Suche.


Ich landete in einer Einkaufsstraße ... wie es sie oft in Bahnhöfen und der Gleichen gibt. Sonst eine tolle Sache, aber nicht wenn man eigentlich so schnell wie Möglich wo ankommen möchte und schlafen will. Zum Glück gab es in regelmäßigen Abständen Karten von der Umgebung auf Englisch so das ich diese Hürde etwas leichter meistern konnte. Ich war guter Dinge. Bis ich oben bei den Straßenbahnen ankam und mich nicht mehr zurecht fand. Wie der Ox vorm Berg starrte ich auf die Anzeigetafeln und versuchte herauszufinden ob ich richtig war, doch einleuchten wollte mir da nichts. Gerade als ich jemanden Fragen wollte, kam eine Informationslady vorbei und fragte wo ich hin wollte. Ich erklärte ihr mein Anliegen und sie meinte das ich richtig sei und auf Gleis 2 müsse. Sie half mir dann noch mit dem Ticket und nachdem sie mich gefragt hatte wo ich her bin, erzählte sie mir freudestrahlend das sie eine Freundin in Deutschland habe.
Die Welt ist und bleibt ein Dorf.

Lange musste ich nicht auf die Bahn nach Ohashi warten. Wieder ließ ich mich auf einen der freien Plätze fallen und wartete was als nächstes passierte. Bis jetzt war noch alles gut gelaufen auf meiner "kleinen" Reise. Das änderte sich Schlagartig als ich in Ohashi ankam. Von hieraus sollte es eigentlich nicht mehr so weit sein, zumindest wenn ich der Karte glauben durfte. Doch welche Richtung?
Mutig beschloss ich einfach in irgendeine Richtung zu gehen. Ich kam zu einer Bushaltestelle und wollte mich bei dieser Orientieren. Neben mir stand ein Mann und guckte erst mal. Dann stellte er wohl fest das dieser Ausländer Hilfe bräuchte und Fragte was los sei. Da ich der festen Überzeugung war den Rest laufen zu können, wollte ich wissen wo sich einer der großen Anhaltspunkte auf der Karte befand. Er überlegte einen Moment, dann fragte er sein Handy und wies mich an in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Ich bedankte mich und drehte um.

Nachdem ich eine längere Strecke gelaufen war, wurde mir mulmig. Irgendwie hatte ich das was ich suchte noch nicht gesehen, war ich wirklich richtig hier?
Was sollte ich tun?
Noch nicht ganz entmutigt lief ich den Weg zurück, vielleicht gab es im Bahnhof Informationen ... leider konnte ich keine finden.
Ich konsultierte die google Karte ein weiteres mal, starrte fast schon wie besessen auf den nicht ganz so gut zu erkennenden Straßenverlauf. Mir viel auf das Takamiya ziemlich genau an einem Punkt liegt wo sich die Straßen Berühren. Die google Linie führte einmal nach unten nach Wakahisa und ich war in Ohashi ... (mhm) ... die beiden Orte liegen ungefähr auf gleicher Höhe. Da musste es eine Verbindung geben. In meinem müden Zustand dauerte es einen Moment ehe mir ein Licht aufging. Da ich mich mit der Straßenbahn schon relativ sicher fühlte, kaufte ich mir ein Ticket nach Takamiya. Nur in welche Richtung musste ich. Die Anzeigetafeln waren verwirrend. Ich fragte einen der Bahnmenschen in ihrem kleinen Häuschen. Der junge Mann auch ein wenig überfordert überdachte mein Anliegen und erklärte mir dann das ich schon ganz richtig sei und erklärte mir noch auf welches Gleis ich müsse. Ich bedankte mich und gerade als ich durch die Kartenschleise durch war, kam er hinter mir her und erklärte mir noch einmal das Gleis. Wahrscheinlich wollte er sichergehen das ich nicht verloren ging, ich weiß es nicht. Kann auch sein das ich wirklich vollkommen durch den Wind aussah, kann ich nicht sagen ich kann mich ja nicht selber sehen.

Da es nur eine Station bis Takamiya war, stand ich schnell an diesem Bahnhof. Hier eröffneten mir die selben Probleme wie schon die ganze Zeit. Welche Richtung?
Informationen gab es hier auch nicht zu finden.
 Ein wenig entmutigt verließ ich den Bahnhof und versuchte es erneut mit einer Bushaltestelle.

Während ich versuchte die Schilder zu entziffern, tauchte neben mir ein junger Mann mit einem kleinen Jungen auf. Der Junge spielte ausgelassen mit den Sitzmöglichkeiten und der Mann blickte mich an. Dann fragte er was los sei. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, musste wohl wirklich sehr verzweifelt ausgesehen haben ... ?
Der Mann erklärte mir das er helfen kann und war auch fest entschlossen genau das zu tun. Wir würden zusammen fahren. Ich hatte Bahnfahren für schwer gehalten, aber das hin und her im Bus wollte mir erst nicht einleuchten. Der Mann mit dem Kind hatte aber zum Glück viel Geduld und schien instinktiv verstanden zu haben das ich nicht mehr denken konnte. Er zog für mich beim Einsteigen einen kleinen Zettel aus einem Automaten und versuchte zu erklären das ich 100Yen herausholen sollte. Da hatte mein Hirn aber schon vollkommen aufgehört zu arbeiten. Also gab es beim aussteigen und bezahlen einiges an Hektik, weshalb der Mann kurzerhand alles erledigte. Er stieg mit seinem Kind ebenfalls aus und zeigte mir dann in welchen Bus ich einsteigen musste. Erleichtert und glücklich über diese Begegnung, ließ ich mich im Richtigen Bus nieder.

Die Ominösen Buszettel^^ Habe später erfahren das man die mit abgibt ... *hust*

Der Halt Wakahisa kam so plötzlich das ich panisch nach Geld kramte und aus dem Bus sprang.
Endlich.
Das Martyrium hatte ein Ende ...

Ich hätte es besser wissen müssen.
Das in Japan Adressen und Hausnummern irgendwie kompliziert sind, hatte ich bereits gehört. Fühlte mich mit meiner Karte allerdings sehr sicher. Dachte auch das ich Karten lesen könnte, zumindest so ein bisschen. Außerdem musste ich ja nur die eine Straße bei der Bushaltestelle nach oben laufen, sah nicht schwer aus. Also bin ich die Straße hoch gelaufen. Und noch höher und dann machte die Straße eine Biegung nach links. Ich war verwirrt. Ging aber noch ein paar Schritte die Straße weiter. Das war alles nichts. Genervt und von der Mittagssonne schon gut angebraten ging ich den Weg zurück. Dabei kontrollierte ich noch mal genau jede abzweigende Straße.
Nein.
Hier war ich definitiv Falsch.

Wieder bei der Bushaltestelle ging mir ein Licht auf, da war noch eine Straße die fing schon mal vielversprechend an immerhin stimmte der Stadtteil. Also musste ich nur noch Blog und die Hausnummer finden. Ich war wieder guter Dinge. Zwar absolut zu spät, aber dennoch.
Munter lief ich die Straße hinauf, dabei behielt ich immer die Schilder im Auge. Bis die Nummern wieder alle verkehrt waren. Also zurück an die Stelle wo die Nummern noch stimmten. Von dort lief ich dann eine Seitenstraße lang und freute mich das die Nummern wieder hoch zählten. So musste es sein, so sollte es blei - es blieb nicht lange so. An einer kleinen Kreuzung ging gar nichts mehr. Nach unten stimmte der Stadtteil nicht mehr ... oben war ein Spielplatz und ab da stimmten die Zahlen ebenfalls nicht mehr. Ich folgte dem Weg dennoch und landete dann bei einer größeren Straße mit einem kleinen Baseballplatz. Entmutigt nach dem langen hin und her. Stellte ich mich in den Schatten und studierte erneut meine Karten. Genug waren ja vorhanden.

Nach einer kühlen Flasche Wasser, aus einem Automaten in der Nähe - die sind immer in der Nähe. beschloss ich den Weg zurück zu gehen und jemanden zu fragen. Gegenüber der Bushaltestelle gab es einen Blumenladen und dort hatte ich Leute arbeiten gesehen. Die würde ich Fragen.

Die zwei Damen und der eine Herr beim Blumenladen waren sehr freundlich. Nachdem der Herr erst meine Karte und dann sein Handy gefragt hatte, meinte er ich solle den Weg wieder zurück gehen. Immer gerade aus und dann links. Kam mir ein wenig veralbert vor. Blieb aber höflich. Da ich ebenfalls ein Blick aufs Handy werfen konnte, machte ich einen prägnanten Punkt aus, an dem ich vorüber gehen musste. So konnte ich besser abschätzen wie weit es war.
Auch wenn ich vollkommen am Ende war drehte ich mich um und stapfte den Weg ein weiteres mal hoch. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Seltsamerweise fand ich die Adresse urplötzlich dann doch. Ich war so oft an dem Haus vorbei gegangen. Hatte nur nicht mitbekommen das sich der Weg zur Haustür gut versteckt befindet, da der Eingang in einer kleinen Gasse war. Ein seltsames System, aber bei dem Verkehr besser als nach vorne zur Straße. Ich hatte es also geschafft.
Endlich.
Sie haben ihr Ziel erreicht, genau das sah ich als ich die wenigen Stufen nach dem Gartentor nach Oben ging. Endlich konnte ich Koffer und Rucksack von mir schmeißen.
Erwartungsvoll klingelte ich.

Nichts passierte.
War meine Gastfamilie nicht da?
Hatte sie sich sorgen gemacht und war mich suchen gegangen?
War sie vielleicht doch beim Flughafen gewesen und ich hatte sie nur nicht gesehen und jetzt stand sie da und ärgerte sich, weil niemand kam?

Ich klingelte erneut.
Wieder passierte nichts.
War ich wirklich richtig?
Wohnte hier eigentlich Jemand? Ein wenig verlassen sah das Haus ja aus.
War ich zur falschen Gastfamilie gegangen?

Ich beschloss meinen Rucksack und Koffer da zu lassen und im Schatten bei der Treppe zu warten, sie würde ja wohl irgendwann vorbei kommen. Zwei Kinder liefen schüchtern auf mich zu und grüßten leise. Ich grüßte zurück. Dann übermannte mich die Müdigkeit und während die sanften Brisen über mich hinweg fegten schlief ich ein wenig.

Als ich die Augen wieder öffnete war nichts passiert. Zumindest ganz offensichtlich nicht. Ich erhob mich um noch einmal zu klingeln, dieses Mal unten neben dem Gartentor.

Mal wieder passierte nichts.
War die Klingel kaputt?
Was sollte ich jetzt machen?
Ich wollte doch endlich mal ankommen und wenigstens ein bisschen schlafen.

Wieder bei der Treppe angekommen hörte ich von oben plötzlich ein Geräusch. Dann sah ich einen Kopf über dem Zaun. Freundlich wurde ich von meiner Gastmutter begrüßt. Die sich sorgen gemacht hatte und gar nicht wusste das ich alleine kommen würde. Nachdem ich alles kurz erklärt hatte, war alles gut. Sie führte mich ins Haus und ich erfuhr gleich, dass sie gerne redet und auch gerne alles mehrfach erzählt. Was ich nicht schlimm fand (und finde). Sie sagte das sie mit einem andern Mädchen aus Deutschland eben einkaufen gehen würde, ob ich mit wollte. Ich lehnte ab. Zwar hatte ich Hunger, aber ich wollte nicht mehr laufen. Ein junger Mann (ebenfalls aus Deutschland) wurde damit beauftragt mir das Haus zu zeigen. Meine Gastmutter führte mich noch schnell in mein Zimmer. Ein großer Raum im oberen Stock. mit verlockenden Zettelchen an zwei Türen auf denen drauf steht das man diese nicht öffnen soll. Wirklich sehr Verlockend.

Blick aus meinem Zimmer

Der junge Mann zeigte mir das Haus. Wie das mit der Dusche läuft. Wie die Waschmaschine funktioniert. Toilettenregeln, Küchenregeln und so weiter. Dann endlich ruhe. Ein wenig Koffer auspacken, da ich unbedingt aus den Klamotten raus wollte.
Gerade als ich dabei war alles in Augenschein zu nehmen und das Bett zu testen, klopfte es und meine Gastmutter wollte wissen ob alles in Ordnung war und ob ich was essen wollte. Ich nickte. Sie meinte das wir dann was kaufen müssten, dass sie allerdings erst um 18:00 Uhr gehen wollte. Für mich genug Zeit um ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Ich hatte es geschafft.
Dieses Mal wirklich

Blick von meinem Zimmer #1

Mein Wecker klingelte kurz vor 18:00 Uhr ich fühlte mich ein wenig besser. Unsicher tapste ich ins Wohnzimmer und wurde gleich freudig mit Fragen bombardiert. Ein wenig viel für mich, aber passte. Dann ging es wieder nach draußen. Auf einem alten Klapprad zu einem japanischen Supermarkt in der Nähe. Da das Rad nicht auf meine Größe eingestellt war, keine angenehme fahrt, aber doch angenehmer als wieder laufen zu müssen.

Blick aus meinem Zimmer #2

Im Laden angekommen war einiges los. Ich war überfahren von dem Angebot und fühlte mich wie im falschen Film. Das musste meine Gastmutter gespürt haben, denn sie zog mich, die am Einkaufswagen hing von Gang zu Gang. Es mussten einige wichtige Dinge gekauft werden, wie Toilettenpapier und Waschmittel. Dann natürlich noch etwas zu Essen. Weil es am einfachsten war gab es was fertiges zum Aufwärmen. In Japan kann man ganze Gerichte in angenehm verpackten Größen Kaufen und zu Hause warm machen. Das Zeug sieht gut aus und schmeckt.

Auf dem Heimweg stellten wir fest, das dieses kleine alte Klapprad hinten einen platten hatte. Könnte erklären warum es bei der hinfahrt schon so schwer zu bedienen war.

Wieder beim Haus angekommen, verzog ich mich erst einmal unter die Dusche. Ich wollte mich wieder sauber fühlen und allem voran die Zähne ordentlich putzen. Die Zahnbürste aus dem Flugzeug war einfach nichts. Dann essen und bald darauf ins Bett.

Blick aus meinem Zimmer #3

Am nächsten Tag stand nämlich schon wieder einiges auf dem Plan.

Dienstag, 19. April 2016

Japan Tagebuch #1: Frankfurt – Doha – Narita – Haneda – Fukuoka

15. – 17. April


Was für ein Durcheinander. So viele Menschen und keiner weiß was zu tun ist. Mittendrin bin ich und habe ebenfalls keine Ahnung.
Ich bin in Japan. Das steht schon mal fest.
Schön und gut, es riecht anders, es sieht anders aus und es hört sich anders an. Kurz: Es ist ganz schön ungewohnt.
Als ich japanischen Boden betreten hatte, war es dunkel. Außer Lichtern und ein paar Schatten war da nicht viel zu sehen. Schade, aber die Nacht hat auch so ihren Charme. Außerdem kann ich mich besser auf das freuen, was am Tage in Fukuoka auf mich wartet.
Keine 100% genaue Karte, aber der grüne Fleck ist Fukuoka
Aber fangen wir vorne an.
Ein verwirrtes Matt-Chan Plus Begleitung am Flughafen in Frankfurt. Ohne Begleitung würde ich wahrscheinlich immer noch da stehen und staunen. Frankfurt hatte mich überfordert. Aber so richtig. Gut das Sarah da war um mir das Händchen zu halten und mich dahin zu bringen wo ich sein sollte. Leider konnte ich sie nicht mal als siamesischen Zwilling mit durch die Kontrolle schmuggeln. Also musste ich alleine weiter.
Der Beamte hatte ziemlich gestaunt als ich meinen Laptop, Tablett, externe Festplatte, 3DS, DS und das Handy aus der Tasche gezogen hatte, da es hieß alle Geräte raus. Danach durch den Scan und um es mit den Worten der Dame zu sagen: „Nicht das Shirt hochziehen, dass ist kein Nacktscanner und das will doch keiner sehen.“ Zum Glück, denn auf Shirt hoch hatte ich eh keine Lust.
Weiter ging es durch Gänge und Gänge bis ich beim Wartebereich für meinen Flug war. Zeit um sich zu entspannen.

Im Flugzeug saß ich am Fenster, zwar hatte ich den Flügel im Blick, konnte aber gut daran vorbei schauen. Neben mir war der Platz frei und daneben saß ein nicht mehr ganz junger aber auch nicht so alter Mann, mit dem ich mich kurz vor der Landung ganz nett unterhalten hatte. Der Flug verlief ohne Probleme, ich hatte die Filme Goosebumps (auf Englisch) und Arlo und Spot (auf Deutsch) geschaut. Bei Gänsehaut habe ich mich die ganze Zeit gefragt wo die diese Monster ausgegraben hatten und das ich wohl doch noch ein paar Hörbücher mehr brauche. Bei Arlo und Spot hingegen bin ich spontan in Tränen ausgebrochen. Stellenweise hatte es etwas von König der Löwen, aber ich möchte nicht zu viel erzählen. Nur noch eins: Das ist nicht in Ordnung Pixar und Walt Disney!

Nach dem Flug und dem netten, aber für den Bericht belanglosen Gespräch mit oben erwähntem Mann, war ich in Doha angekommen. Die erste Station auf meiner langen reise. Der Flughafen war wenig spektakulär und ziemlich übersichtlich. Mein Gate war schnell gefunden und so hatte ich ein paar Minuten Zeit um mich zu entspannen. Mit mir warteten viele Asiaten. Ich war nicht ganz verloren unter ihnen, aber die Anzahl war schon mal drastisch in die Höhe gegangen, so im Vergleich zu dem was in Frankfurt alles im Wartebereich saß.

Auch auf diesem Flug saß ich am Fenster, wieder beim Flügel aber auch so das ich noch gut was sehen konnte - nicht das es viel zu sehen gab, so dunkel wie es draußen war. Zum Glück waren beide Plätze neben mir frei, so das ich mich etwas breiter machen konnte um nach dem Essen zu schlafen. Was ich auch fast die ganze Strecke über getan hatte. Ich hatte nicht das Gefühl wirklich lange geschlafen zu haben, aber als ich erwachte waren von den 9 Stunden nur noch so 3 Stunden übrig.

Vor dem Landeanflug gab es Frühstück und eine junge Japanerin fragte ob sie auf dem äußeren Platz sitzen dürfe. Ich erlaubte es, weshalb auch nicht ... waren ja nicht meine Sitzplätze. Die restliche Zeit verbrachte ich damit abwechselnd die Flugrute auf dem Bildschirm zu verfolgen und aus dem Fenster zu gucken. Die Wolken boten so tolle Bilder. Besonders haben mir die weißen schwebenden Inseln gefallen, ein Meer aus Wolken mit einer oben abgeschnittenen Kante die nach unten immer schmaler wurde. Wie gemalt. Dazu noch die untergehende Sonne. Würde so gerne Bilder davon zeigen, aber Fotos aus dem Flugzeug zu machen war meinem Handy zu unheimlich, dass wollte nicht.

Langsam sank das Flugzeug tiefer, da es stärkeren Wind gab, wurden wir ziemlich durch gerüttelt. Nicht so mein Fall ... aber angenehm findet das glaube ich keiner. Schön war, dass ich so wenigstens ein bisschen was vom Festland sehen konnte. Japan lag da unten. 
Was sollte ich davon halten? 
Ich wollte unbedingt hin, jetzt angst zu bekommen war blöde. Der Pilot fliegt leider nicht zurück, wenn man sich nicht benimmt. Wollte es nicht ausprobieren, aber glaubt mir trotzdem einfach.

In Narita gelandet. 
Ich war guter Dinge. Da ich eigentlich noch gerne nach Tokyo rein wollte, da ich nicht sagen konnte ob ich da während meines Aufenthalts hin kommen würde. Wir hatten 18:30Uhr. Ich war gespannt und aufgeregt. Der Flughafen war ziemlich voll, ein gewusel an Menschen. 
Matti aber musste nach Haneda und wollte nach Tokyo. Da ich angst hatte gleich eine Bahnfahrt zu machen, wählte ich den Bus, da einer zwischen Narita und Haneda hin und her pendelte. Schien mir eine gute Idee zu sein, eine teure, sichere und gute Idee. 
Einziges Bild aus Narita ... wird jetzt nicht jeder verstehen warum ich gerade das Fotografiert habe, aber ich lass es mal weitestgehend unkommentiert hier stehen
Euro wechseln war kein Problem, ich hatte zwar übersehen das die das Kleingeld nicht wechseln, aber der Typ am Schalter hatte mir mit Händen und Füßen weiß gemacht, wie es ordentlich gemacht wird und so hatte ich meine ersten wenigen Yen. 
Für das Busticket brauchte ich allerdings mehr. Also an dem ATM, davon gab es gefühlt mehrere hundert Stück, alle sahen anders aus. Funktionierten aber alle gleich - Also überhaupt nicht. Keine Hilfe da, also alles ausprobieren. Das System zu verstehen kostete mich eine gute Stunde. Zwischenzeitlich bin ich herum gelaufen und wusste weder ein noch aus. Irgendwann erbarmte sich dann doch ein Automat und welch ein Glück noch ein wenig mehr Geld in der Tasche. Also auf nach Haneda und Tokyo.

Der Bus war klein, wackelig und irgendwie ... naja Niedlich ... so niedlich wie ein Bus eben sein kann. Weiß auch nicht. Es war dunkel draußen also schwer wirklich viel zu sehen. Abgesehen von Lichtern, besonders das berühmte Riesenrad sah toll aus. In Haneda angekommen hatte ich keine Lust mehr mich zu bewegen. Der Rucksack war schwer und ich hatte keine Ahnung wie ich da hin kam wo ich hin wollte. Also blieb ich da. Schien mir Sicherer zu sein.
Ich hatte mir die erste Zeit damit vertrieben zwei jungen Japanern dabei zu beobachten wie sie mit einem Staubwedel große Anzeigen sauber machten. War interessanter als es sich hier anhört, aber ich verschone euch mit Details, der Beitrag ist eh schon so lang. Dann holte ich mir mutig etwas zu trinken. Calpis Soda wollte ich immer mal ausprobieren. Schmeckt. Soviel kann ich verraten, da ich den Geschmack nicht erklären kann. Aussehen tut es ein wenig wie mit Wasser verdünnte Milch. 

Nachdem ich mich eine weile hingesetzt hatte, um meine Augen auszuruhen tippte mich ein Wachmann an. Er sah erschrocken aus (Oh mein Gott, ein Ausländer), wollte sich aber nichts anmerken lassen und murmelte irgendwas auf japanisch, hatte ihn leider nicht verstanden. Ich fragte auf Englisch nach, sein blick wurde verzweifelter (Oh mein Gott, der spricht Englisch, darauf bin ich nicht vorbereitet, was nun?). Er versuchte es noch mal, da ich nicht gleich reagierte, nahm er Hände und Füße und erklärte das die Terminals (1 und 2) nicht Rund um die Uhr geöffnet seien und ich zum Haupteingang fahren solle. Mit dem kostenlosen Bussen die zwischen den Terminals hin und her fuhren hatte ich schon meine Erfahrung gemacht. Also entschuldigte ich mich, sah mich noch einmal um (Tatsächlich keine Leute mehr da) und suchte meinen Weg nach draußen. Der Wachmann war erleichtert. 

Mit dem letzten Bus erreichte ich den Hauptteil des Flughafens. Hier waren all die Menschen hin verschwunden. Faszinierend. Überall auf den Bänken lagen oder saßen Japaner und schliefen. Wahrscheinlich so welche die wie ich auf den ersten Flug warteten oder nicht nach Hause fahren konnten oder wollten. Kann ich nicht genau sagen. Da ich massig Zeit hatte und schon mal da war, ging ich auf Erkundungstour. Haneda ist ein schöner Flughafen, besonders die EDO Einkaufsstraße hat mir sehr gefallen. Auch wenn die Läden zu waren und überall Menschen schliefen. 
Da ich niemanden Fotografieren wollte, der in der Gegend rum lag habe ich diesen eher unspektakulären Gang Fotografiert.
Die Nacht über lief ich viel und saß wenig Ich war zwar richtig müde und mir taten die Füße weh, aber ich wollte auch nicht verschlafen. Um 6:25 Uhr ging es weiter zum Ende meiner reise: Fukuoka.
Bevor es soweit war, musste ich die Wartezeit überbrücken also lief ich planlos herum, oder saß wo platz war und beobachtete weiter Japaner beim putzen. Oh! Was ich nicht vergessen darf. Die Polizisten die durch den Flughafen gelaufen sind, die waren alle so ... ah ... ich will sie nicht beleidigen, aber sie waren so klein und dürr und schnuffig. Hätte sie am liebsten alle unter den Arm geklemmt und in den Koffer gepackt. Einer von ihnen ist besonders Militärisch herumgelaufen, damit er  größer und beeindruckend wirkte. Es tut mir so Leid das zu sagen, aber nein. Ich hoffe die Männer werden das nie gesagt bekommen, dass würde mir Leid tun, aber der Vergleich zu dem was bei uns so rumläuft ist so gigantisch gewesen. Vielleicht war ich auch einfach nur zu müde um klar denken zu können.

 


















Bevor die Wartezeit zu Ende war, ging ich zur Information, da ich immer noch nicht genau wusste von wo das Flugzeug starten würde. Die gute Frau schickte mich zum Terminal 1, die Busse würden aber erst ab 5:00Uhr fahren. Fand ich ziemlich knapp. Sie meinte aber das alles gut wäre, also ok. 
Ich sprang in den ersten Bus und fand Terminal 1 belebt und voller Menschen vor. Wo die hergekommen waren konnte ich mir nicht erklären. 
Völlig nervös, weil mein Flug ja bald starten sollte bin ich den netten Damen am Schalter ziemlich auf den Geist gegangen. Die hatten sich wohl auch Gedacht das die Ausländer spinnen. Nachdem ich zwei Mal zum warten angehalten und man mir sagte das es angesagt werden würde, setzte ich mich auf die Sitzecke dem Schalter gegenüber und versuchte die Ansagen zu verstehen. Da es um mich herum sehr laut war, wurde ich wieder nervös. 

Nach gefühlten fünf Stunden warten, hörte ich irgendwas mit Fukuoka. 
Hatte ich richtig gehört? 
Ich wusste es nicht, die nette Dame die ich so oft genervt hatte rannte herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, es war schwer sie zu fassen zu bekommen. Doch dann hatte ich sie und ja, endlich konnte ich Einchecken. Für lange Freude war keine Zeit. Der Flug ging bald und ich musste noch durch die Kontrolle. Technikkram wieder auspacken, scannen lassen und wieder einpacken. Der Typ am Ende des Laufbandes sah mich an und lächelte. Ich lächelte zurück, während ich eilig mein Zeug wieder in den Rucksack schmiss. Nach einem längeren Flur tauchte mein Gate auf. 
Kurz Verschnaufen, dann rein in den Flieger. Alles war gut. 
Das Flugzeug war ziemlich leer. Ich saß auch hier wieder am Fenster und schlief noch vor dem Abflug ein.

Als ich nach guten zwei Stunden wieder erwachte konnte man Kyūshū schon sehen.